Wirbelsäule und Sport

Allgemein

Wandbild Sport in der Antike
Wandbild "Sport in der Antike"
Sport und Gymnastik können heute die nötige Beanspruchung unseres Bewegungsapparates ersetzen, die unseren Vorfahren bei der Verrichtung ihres Tagewerkes selbstverständlich war. Speziell unsere Bandscheiben und Gelenkknorpel sind auf jede Art von Bewegung angewiesen.

Deswegen lautet auch die erste Regel der Rückenschule: Du sollst dich bewegen! Ein breit gefächertes Freizeitangebot mit vielen erschwinglichen und Freude bereitenden sportlichen Betätigungen kommt dieser Empfehlung entgegen.

Der Sport spielt bei Bandscheibenschäden eine zwiespältige Rolle: Einerseits beugt man durch geeignete sportliche Aktivität den verschiedenartigen Verschleißerkrankungen des Bewegungsapparates, insbesondere der Bandscheibendegeneration, vor, andererseits kann man durch ungeeignete Bewegungsabläufe und übertriebene sportliche Betätigung unter Umständen sogar einen Bandscheibenvorfall hervorrufen. Man denke nur an den Hochleistungssport und an das vorbereitende Krafttraining.

Erste Rückenschulregel: Du sollst dich bewegen!

Insgesamt überwiegen aber beim Sport die positiven Einwirkungen. Man kann immer wieder beobachten, dass beim durchtrainierten Patienten, dessen Rumpfmuskeln, insbesondere die Rückenstreckmuskeln, kräftig entwickelt sind, nicht so schwerwiegende Schmerzsyndrome auftreten wie beim untrainierten Patienten. Strafte Bänder und gut trainierte Muskeln fangen die zahlreichen mechanischen Belastungen des täglichen Lebens und der Berufsarbeit ab.

Sport sollte nicht um jeden Preis betrieben werden. Einschränkungen bei Allgemein- und orthopädischen Erkrankungen sind bekannt. Vor allem bei einer akuten bandscheibenbedingten Erkrankung wie bei einem Hexenschuss, einer Ischias oder bei einem akuten Schulter-Nacken-Syndrom verbietet sich jede sportliche Betätigung, damit die gereizten Nervenwurzeln erst einmal wieder zur Ruhe kommen.

Bandscheibenbelastende und bandscheibenfreundliche Sportarten

Bandscheibenfreundliche Sportarten teils belastend, teils freundlich Bandscheibenbelastende Sportarten
Laufen Fußball Golf
Schwimmen Handball Tennis
Rad fahren Volleyball Skiabfahrtslauf
Skilanglauf Basketball Gewichtheben
Nordic Walking Turnen Segeln
Musikgymnastik Tischtennis Rudern
Tanzen   Kanu
Reiten   Feld- und Eishockey
    Squash
    Badminton

Die einzelnen Sportarten üben eine positive oder negative Wirkung auf die Bandscheiben aus. Die Einteilung erfolgt einmal unter dem Gesichtspunkt der sportartspezifischen Haltung und Bewegungsabläufe, die mehr oder weniger bandscheibenfreundlich sind, und zum anderen haben wir bei Befragungen und Reihenuntersuchungen von Vereins- und Breitensportlern verschiedener Disziplinen Angaben über die Häufigkeit von Wirbelsäulenbeschwerden erhalten, die im Zusammenhang mit der jeweiligen Sportart aufgetreten sind.