Wirbelsäulen-Erkrankungen sind ein Volksleiden. Fast drei Viertel aller Deutschen leiden darunter. Damit sich die Erkrankung nicht zu einem Dauerleiden entwickelt, ist eine rechtzeitige Behandlung wichtig. Denn je länger Wirbelsäulenbeschwerden bestehen, desto schwieriger wird die Diagnose und umso komplexer wird das Krankheitsbild.
Der Aufbau der Wirbelsäule
Die Wirbelsäule ist das zentrale Element im Skelettsystem. Sie bildet nicht nur die knöcherne Mitte des Körpers, sie verbindet auch alle anderen Teile des Skeletts miteinander. Kopf, Brustkorb, Arme, Becken und Beine sind direkt oder indirekt mit der Wirbelsäule verbunden. Auch bei der Steuerung und Übermittlung von Reizen aus der Umgebung spielt die Wirbelsäule und das in ihrem Inneren liegende Rückenmark eine zentrale Rolle.
Von oben nach unten gesehen wird die Wirbelsäule in drei einzelne Abschnitte unterteilt: Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule. Jeder dieser Abschnitte setzt sich aus einzelnen Wirbeln zusammen: Zählt man alle Wirbel zusammen, so sind es 24. Jeder Wirbel besteht aus einem kompakten Wirbelkörper, der wie ein Säulensegment aussieht. Zwischen diesen Wirbelkörpern (ausgenommen die zwei oberen kopfnahen Wirbel) liegen die Bandscheiben. Die Wirbelkörperhinterseite mit dem geschlossenen Bogen bildet vom Kopf bis zum Kreuz einen Kanal, in dem zunächst Rückenmark und dann die in den Körper austretenden Nerven liegen.
Betrachtet man die Wirbelsäule eines Menschen von der Seite, so fällt auf, dass die einzelnen Wirbelsäulenabschnitte unterschiedlich geformt sind: Die Halswirbelsäule weist eine Biegung nach innen auf (konkav), die Brustwirbelsäule wölbt sich nach außen (konvex), die Lendenwirbelsäule wieder nach innen und Kreuz- und Steißbein als Einheit wiederum nach außen. So ergibt sich der Eindruck einer doppelt S-förmigen Krümmung. Diese spezielle Form der menschlichen Wirbelsäule erfüllt den Zweck, Erschütterungen, die bei aufrechtem Gang naturgemäß auftreten, möglichst gering zu halten und besser zu verteilen.