Diagnostik – Symptomatik

Lokale Schmerzsyndrome an der Halswirbelsäule

Definitionsgemäß sind die Schmerzen beim lokalen HWS-Syndrom auf die Halsregion beschränkt, d. h., es erfolgt keine Ausstrahlung in den Arm oder in den Kopf.

Schmerzen beim lokalen Cervicalsyndrom werden dort empfunden, wo sie auch entstehen. Es handelt sich somit um ein nozizeptor-bestimmtes Krankheitsbild.

Betroffen sind die Nozizeptoren in den Kapseln der Wirbelgelenke, am hinteren Längsband und an den Prozessus uncinati. Sekundär werden Nozizeptoren der Muskelansätze und der Muskeln selbst im HWS-Bereich mit einbezogen. Ursachen sind Segmentlockerungen und Funktionsstörungen der cervicalen Bewegungssegmente.

Es handelt sich um Schmerzen, die allein durch positionsabhängige Schulter-/Nackenschmerzen, Muskelverspannungen und Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule charakterisiert sind. Die Symptome können akut einsetzen, etwa durch die abrupte Drehbewegung des Kopfes, aber auch schleichend ohne besondere Ursache. Häufig werden Unterkühlung und Zuglufteinwirkung in der Anamnese angegeben. Bei der Untersuchung kann der Patient seine Schmerzausgangspunkte ziemlich genau lokalisieren. Sie liegen im Versorgungsgebiet der Rr. dorsales am oberen Trapeziusrand, vom Occiput bis zum Acromioclavikulargelenk, wenn die kranialen Segmente der HWS betroffen sind.

Bei einer Irritation der unteren cervicalen Bewegungssegmente kann eine neuralgiebestimmte Komponente hinzu kommen, wenn Schmerzen zwischen den Schulterblättern angegeben werden, die durch den Ramus dorsalis vermittelt sind. Neben den typischen Schmerzpunkten findet sich ein mehr oder weniger ausgeprägter Hartspann der gesamten Schulter-/Nackenmuskulatur mit Bewegungseinschränkung der HWS. Bei akuten Schmerzsyndromen wird sofort über die motorische Reaktion eine Schonhaltung mit leichter Kopfvorneigung und Rotation eingenommen. Diese Haltung sollte nicht durchbrochen werden, weil sie einen Schutzreflex darstellt um eine weitere Irritation der Nozizeptoren zu verhindern.