Lendenwirbelsäule - Radikulografie

Prinzip der Radikulografie

Darstellung und Betäubung der Spinalnervenwurzel paravertebral, unmittelbar nach Austritt aus dem Foramen intervertebrale.

Diese Form der lokalen Injektion als einmalige Applikation dient einerseits als diagnostische lokale Injektion zur Identifikation der betroffenen Nervenwurzel, andererseits zur Differentialindikation bei operativem Vorgehen mit der Fragestellung, ob neben einer Fusion zusätzlich eine Wurzeldekompression in Frage kommt. Ursprünglich von Macnab (1971) als diagnostische Maßnahme gedacht, wurde diese Art der perineuralen Infiltration später von van Akkerveeken (1989) auch zu therapeutischen Zwecken genutzt.

Technik

Der Patient befindet sich in Bauchlage mit einem Kissen unter dem Bauch zur Entlordosierung der LWS. Unter Bildwandlerkontrolle im OP wird eine lange dünne Punktionskanüle, bis zum Querfortsatz L5 und dann bis zur darüber- (L4) oder darunterliegenden Nervenwurzel L5 vorgeschoben. Nach Auslösen der typischen Schmerzausstrahlung (Memory Pain) erfolgt das Auffüllen des perineuralen Schlauches mit Kontrastmittel zur Sichtung der Nadellage und zur Bestätigung der korrekten Wurzeletage. Anschließend wird die Nadel minimal zurückgezogen und es werden nach Aspiration 2-5 cm Lokalanästhetikum perineural infiltriert, um den hervorgerufenen Schmerz wieder auszuschalten. Falls die Operation nicht unmittelbar geplant ist, kann man auch 10 mg Kortisonkristallsuspension injizieren.