Lendenwirbelsäule - Ligamentäre Infiltration am Iliosakralgelenk (ISG-Block)

Prinzip der Radikulografie

Ausschaltung von gereizten Nozizeptoren an den Übergängen vom Band zum Knochen an dem dorsalen Bandapparat der Sakroiliakalgelenke und an den Ansätzen des Lig. Iliolumbale

Indikation

  • ISG-Blockade
  • Lokale Lumbalsyndrome
  • ISG-Syndrome
  • Pseudoradikuläre Lumbalsyndrome
  • Begleitend zur Chirotherapie
  • Sakroiliitis

Technik

Den dorsalen Bandapparat im ISG Bereich erreicht man am besten von einer Einstichstelle, die genau in der Medianlinie in Höhe der gleichseitigen Spina iliaca posterior superior (SIPS) und des Dornfortsatzes S1 liegt.

Lendenwirbelsäule - Ligamentäre Infiltration am Iliosakralgelenk (ISG-Block)

Anschließend erfolgt der Einstich der Spritze über der markierten Stelle in einem Winkel von ca. 45° zum Hautniveau.

Sichere Verteilung des LA im gesamten dorsalen Bandapparat des ISG bei ligamentären-knöchernen Kontakt der Nadel bei entsprechendem Absenken und Abheben der Spritze.

Wirkung

Wird der Bandapparat am Iliosakralgelenk durch Zug oder Druck einem länger anhaltenden Reiz ausgesetzt, das auch im Rahmen eines Blockierungsgeschehens entstehen kann, werden die Nozizeptoren an den Übergängen vom Band zum Knochen aktiviert und führen öfter zu lokalen oder pseudoradikulären Wirbelsäulen- oder ISG-Syndrome. Während die beschriebene ligamentäre Infiltration im ISG Bereich keine großen Schwierigkeiten bereiten sollte, ist die intraartikuläre Injektion eines Iliosakralgelenkes schwieriger und sollte am besten unter Bildwandlerkontrolle stattfinden. Allerdings ist diese Injektion einer besonders strengen Indikationsstellung unterworfen, weil gerade im Bereich des ISG sich eine ligamentäre-periartikuläre Infiltration häufig als ausreichend erweist.