Halswirbelsäule - Die cervikale Facetteninfiltration

Prinzip der cervikale Facetteninfiltration

Ausschaltung von Nozizeptoren in den cervikalen Wirbelgelenkkapseln durch vorübergehende Blockade mit einem Lokalanästhetikum, ggf. unter Zusatz von Steroiden.

Indikation

Indikationen stellen Cervicalsyndrome dar, die mit einer pseudoradikulären Ausstrahlung in die Arme, d. h. ohne segmentale Identifikation, einhergehen. Besonders gut sprechen die vom Ramus dorsalis des Spinalnervs ausgehenden Schmerzen an, die in die Gegend zwischen den Schulterblättern projiziert werden. Sie verstärken sich, wenn der Kopf nach hinten geneigt wird und sich die Wirbelgelenke teleskopartig ineinanderschieben. Hyperlordotische Nackenschmerzen ergeben sich z.B. bei Rundrücken infolge von Morbus Scheuermann oder Osteoporose.

Technik

Die Injektion kann beim sitzenden oder liegenden Patienten durchgeführt werden. Der Kopf sollte nicht zu stark nach vorne geneigt werden, damit das interlaminäre Fenster weitgehend geschlossen bleibt. Die dorsalen Anteile der Wirbelgelenke im hinteren Halsbereich erreicht man durch Vorschieben einer dünnen Kanüle, ca. 2 cm paravertebral, jeweils in der Mitte zwischen den Dornfortsätzen C5/C6 und C6/C7. Diese lordotischen Segmenten sind am häufigsten Ursache pseudoradikulärer Beschwerden im Cervicalbereich. Das Vorschieben der Nadel erfolgt unter ständiger Aspiration und Vorinjizieren bis zum Knochenkontakt auf der dorsalen Gelenkfacette. Man kann diese Injektion auch unter sonografischer Kontrolle durchführen (Grifka, 1992).

Vor Ort, d. h. am Wirbelgelenk angelangt, injiziert man jeweils 2 ml einer 0,5 %igen Lokalanästhesielösung. Insgesamt verbraucht man dementsprechend 10 ccm Lokalanästhesielösung. Initial empfiehlt sich als Steroid ein Lokalanästhetikumgemisch mit insgesamt 10 mg Cortison auf 10 ccm einer 0,5 %igen Lokalanästhesielösung.

Verhalten nach der Injektion

Das Verhalten nach der cervicalen Facetteninfiltration entspricht dem nach cervicaler Spinalnervenanalgesie.