Behandlungsergebnisse zum größten Teil aus kontrollierten Studien liegen sowohl für die Einzelaktionen der stationären minimalinvasiven Wirbelsäulentherapie als auch für das Gesamtprogramm vor. Zur Wirksamkeit epiduraler Injektionen von Glukokortikosteroiden bei Patienten mit radikulärer Symptomatik liegen klinische Studien vor (Agency for Health Care Policy and Research, 1994, Bogduk, 1995, Carette et al.,1997, Cuckler et al., 1985, Griffin et al., 1988, Hanefeld et al., 2005, Jacobson, 1938, Klenermann et al., 1984, Koes et al., 1995 & 1999, Krämer et al., 1997, Siebertz, 2005) Positive Ergebnisse einzelner randomisierter kontrollierter Studien, gemeinsam metaanalytischen Auswertungen (McCulloch, Young 1998, Van Tulder et al., 1997) der vorliegenden Daten machen eine analgetische Wirkung sehr wahrscheinlich. Diese Aussage entspricht weitgehend auch der klinischen Erfahrung (Arzneimittelkkommision 2000).
Die zervikale Spinalnervanalgesie stellt eine Standardtherapie der Zervikobrachialgie und der Zervikozephalgie dar (Bogduk, 1981, Bush,Hillier 1996, Fortuna, Fortuna 1993, Grifka,1996, McQuay, Moore 1998, Moore, 1965) Rubenthaler et al. (2000) haben in einer prospektiv randomisierten Doppelblindstudie - isotone Kochsalzlösung gegen Lokalanästhetika - die Effektivität der zervikalen Spinalnervanalgesie nachgewiesen.
Zur Effektivität der lumbalen Spinalnervanalgesie gibt es bisher zwei prospektiv randomisierte Studien vor (Krämer et al., 1997, Grifka 1996).
Studien zur Bewertung des Gesamtprogramms der stationären minimalinvasiven Wirbelsäulentheraie an der Hals- und Lendenwirbelsäule liegen vor (Dietrich 1999, Krämer et al., 1997, Lepper, 2002, Schmidt 2000, Siebertz 2005, Wiese et al. 2001).
Lepper (2002) führte eine retrospektive Untersuchung der stationär minimalinvasiv behandelten Patienten mit zervikaler Nervenwurzelkompression durch. Aus diesem Kollektiv musste letztlich nur ein Patient operiert werden. Bei lumbaler Nervenwurzelkompression ist die stationär minimalinvasive Wirbelsäulentherapie in 92% der Fälle soweit erfolgreich, dass nicht mehr operiert werden musste (Krämer, 1997).
Siebertz (2005) ermittelte den Zufriedenheitsgrad der Patienten während und am Abschluß der Behandlung mit Ergebnis, dass die Gesamtbeurteilung des multimodalen Therapieprogrammes bei 91,3% der Patienten positiv bewertet wurde, insbesondere was die minimalinvasiven Maßnahmen und die Zweitinjektion betraf.
Dietrich (1997) stellte bei seinen Nachuntersuchungen ein Jahr nach der stationären Behandlung eine andauernde Beschwerdebesserung durch das Bewegungsprogramm (BISFR) fest, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit Patienten ohne Bewegungsprogramm.
Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass bei Nervenwurzelkompressionssyndromen an der Hals- und Lendenwirbelsäule erst noch der Versuch einer ambulanten oder stationären minimalinvasiven Wirbelsäulentherapie unternommen werden sollte, bevor die Indikation zur Operation gestellt wird.