Thorakale Facetteninfiltration

Prinzip der thorakalen Facetteninfiltration

Ausschaltung von Nozizeptoren in den thorakalen Wirbelgelenkkapseln durch vorübergehende Blockade mit einem Lokalanästhetikum, ggf. unter Zusatz von Steroiden.

Indikation

Beschwerden, die von den Wirbelgelenken ausgehen, d. h. thorakale Facettensyndrome, thorakaler paravertebraler Muskelhartspann ohne sensomotorisches Defizit, pseudoradikuläre Thorakalsyndrome.

Technik

Der Patient sitzt mit kyphosierter BWS oder befindet sich auf dem Kyphosentisch. Die Einstichstelle liegt etwa 1 cm paraspinal der Dornfortsatzoberkante. Der Abstand paraspinal sollte nicht 1,5 cm überschreiten. Es sollte unbedingt eine Orientierung am Röntgenbild erfolgen. Die Wirbelgelenkkapseln erreicht man durch vertikales Vorschieben einer 6-8 cm langen Kanüle bis zum Knochen-Kapselkontakt.. Beim schlanken Patienten erreicht man die Facette bereits schon nach 3-4 cm, bei adipösen Patienten sollte die Nadellänge mindestens 8 cm betragen. Wenn die Kanülenspitze im Gelenk oder in der Gelenkkapsel landet, gibt der Patient seinen typischen ausstrahlenden Schmerz an. Eine intraartikuläre Nadellage ist nicht erforderlich, eine periartikuläre-perikapsuläre Infiltration ist in der Regel völlig ausreichend. Nach Aspiration können pro Segment 1-2 ml infiltriert werden. Abb. 8.17-8.24