Lendenwirbelsäule - Schmerzen nach lumbaler Spondylodese

Wenn alle konservativen Maßnahmen zur Stabilisierung des operativ gelockerten Bewegungssegmentes fehlschlagen, kommt eine operative Wirbelsäulenversteifung im betroffenen Bewegungssegment, als sog. dorsale, ventrale oder dorsoventrale Spondylodese in Betracht. Diese Operation wird auch bei posttraumatischen Instabilitäten und Deformierungen (z. B. Wirbelgleiten) durchgeführt. Hauptindikation stellt weltweit jedoch der rückenoperierte Problempatient nach ein- oder mehrmaliger Bandscheibenoperation dar. Mit der Beseitigung der Instabilitätskomponente kann man dem Postdiskotomiesyndrom in der Regel einen großen Teil seiner Schmerzen nehmen. Häufig kommen aber neue Schmerzen hinzu, die von den Nachbarsegmenten bzw. Kreuzdarmbeinfugen ausgehen. Dieser Schmerzkomplex wird als Postfusionssyn-drom bezeichnet (Krämer, 1997). Die Schmerzen von der fusionsnahen Segmentinstabilität, von den Kreuzdarmbeinfugen und von der neu hinzugekommenen Narbe mischen sich dann mit den Restbeschwerden des Postdiskotomiesyndroms.

Der schmerztherapeutische Ansatz für diese besonders problematische Gruppe rückenoperierter Problempatienten ist grundsätzlich der gleiche, wie beim Postdiskotomiesyndrom. Die im Vordergrund stehende lokale Symptomatik muß durch klinisch-neurologische Untersuchungen und vor allem durch probatorische lokale Infiltrationen identifiziert werden. Die psychologische Führung dieser Patienten ist besonders wichtig, da sich nach mehrfachen, zum Teil sehr aufwendigen Operationen allen ärztlichen Maßnahmen gegenüber sehr skeptisch eingestellt sind und die dauernde Medikation zentral wirkender Analgetika bevorzugen.