Bandscheibenoperationen

Allgemein

Der Auslöser für den akuten Bandscheibenvorfall ist meist eine ruckartige Bewegung oder schweres Heben. Als primäre Ursache liegt jedoch in der Regel altersbedingter Verschleiß oder eine angeborene Schwäche des Bandscheibengewebes zugrunde. Die Bandscheibe ist ein weicher elastischer Ring, der als Pufferkissen zwischen den einzelnen Wirbeln liegt. Bei einem akuten Vorfall wölbt sich die Bandscheibe nach hinten und übt dadurch einen schmerzhaften Reiz auf die umliegenden Nervenwurzeln aus.

Zeigt sich durch konservative Therapie (z. B. Physiotherapie oder Medikamente) keine Besserung, stehen moderne Operationstechniken zur Verfügung, um die eingeengte Nervenwurzel zu entlasten.

Mikroskopische Bandscheibenoperation

Abhängig vom Schweregrad des Bandscheibenvorfalls kann es erforderlich sein, die verlagerte Bandscheibe unter Sicht eines stark vergrößernden Operationsmikroskops zum Großteil oder vollständig zu entfernen. Da hierzu durch einen Hautschnitt der Wirbelkanal eröffnet werden muss, spricht man bei dieser Methode von der "offenen Bandscheibenoperation".

Nach dem Eingriff, der normalerweise in Vollnarkose erfolgt, werden Sie direkt wieder auf Ihr Zimmer gebracht und dürfen auch schon wieder aufrecht sitzen und aufstehen. Sie erhalten ein spezielles Stützkorsett, das Sie tagsüber für etwa 30 Tage tragen müssen. Durch tägliche Gymnastikübungen, die unsere Reha-Spezialisten speziell für Sie zusammenstellen, kräftigen Sie die Rückenmuskulatur und beugen weiteren Rückenbeschwerden vor.

Die meisten Patienten können nach 4-6 Wochen wieder ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen. Im Einzelfall ist zu prüfen, ob schwere körperliche Arbeit, wie z.B. das Anheben bzw. Tragen von Lasten, weiterhin ausgeübt werden sollte.

Endoskopische Bandscheibenoperation

Die endoskopische Bandscheibenoperation ist für den Patienten besonders schonend, da hier auf große Hautschnitte und die Eröffnung des Wirbelkanals verzichtet werden kann. Stattdessen führt der Chirurg unter Röntgenkontrolle zunächst eine feine Spinalnadel in den Vorfallbereich ein. Durch diese Nadel wird ein Kontrastmittel injiziert, das die röntgenologische Abklärung des Befundes ermöglicht. Anschließend wird die Spinalnadel durch eine Kanüle ersetzt. Die Kanüle dient als Führung für die mikroskopisch feinen Instrumente, mit denen die vorgefallenen Bandscheibenanteile entfernt werden.

Die endoskopische Bandscheibenoperation wird in örtlicher Betäubung durchgeführt, so dass nach dem Eingriff normalerweise weder Befindlichkeitsprobleme noch ernsthafte Schmerzen auftreten. Mit einem speziellen Korsett, das die Wirbelsäule vorübergehend unterstützt, können Sie die Klinik bereits am nächsten Morgen wieder verlassen. Durch tägliche Gymnastikübungen, die unsere Reha-Spezialisten für Sie zusammenstellen, kräftigen Sie die Rückenmuskulatur und beugen erneuten Rückenbeschwerden vor.